Cedric: Die neue Woche hat leider mit ein wenig Halsschmerzen begonnen. Ich war heute in der Klasse Merc 1, hier war ich heute das erste Mal. Der Morgen startete ein wenig chaotisch, zwei der Schülerinnen sind ein wenig laut und unkooperativ gegenüber den Lehrern. Zum Glück wurde der Kurs aufgeteilt und ich wurde mit zwei Jungs zusammen in einen Raum gesetzt, dort hat mir der eine Junge seine Aufgaben erklärt ( es ging hauptsächlich um Online-Aufgaben - z.B. ein Video-Tutorial zu Word mit Aufgaben um den Umgang mit Word zu lernen).
In der kurzen Pause hat mich die Lehrerin gefragt wie ich mit den lauten Schülerinnen umgegangen wäre oder wie mit solchem Verhalten in Deutschland umgegangen wird. Ich habe mich sehr über die Frage gefreut, da ich das Gefühl hatte respektiert zu werden, daher habe ich mir viel Mühe gegeben (um ehrlich zu sein habe ich mir im voraus Gedanken dazu gemacht, daher wusste ich meine Antwort schon). Meine Antwort war: "Nur weil jemand eine Behinderung hat, bedeutet dies nicht, dass man alles durchgehen lassen muss. Auch sie können und sollten Respekt lernen. Allerdings kenne ich die zwei Schülerinnen nicht, daher ist es schwierig für mich einzuschreiten oder Tipps zu geben. Allerdings ist dies meine persönliche Perspektive auf Respektlosigkeit gegenüber den Mitschülern und Lehrern."
Jana: Während Cedric mit unkooperativen Schülern zu kämpfen hatte, war ich mit Barbro in der Küche. Die Schüler bekamen heute fast alle die Aufgabe, ein Schokomousse herzustellen. Ich schaute erstmal etwas zu und konnte beobachten, dass die Arbeitsgeschwindigkeit stark variiert, die Schüler aber trotzdem alle gut mit dem Rezept zurechtkamen. Das Rezept möchte ich wenn ich wieder daheim bin dann auch mal ausprobieren (sah ganz machbar aus). Irgendwann im Laufe der Stunde kam eine Schülerin auf mich zu und fragte, ob ich das Schokomousse mit ihr gemeinsam zubereiten wollte. Ich war echt glücklich, dass ich von der Beobachterrolle mehr in die aktive Rolle übergehen konnte und sagte natürlich ja. Wir unterhielten uns währenddessen über unsere Familien und was wir so in unsrer Freizeit machen. Ich erfuhr, dass sie daheim auch gerne backt und ihrer Mutter bei der Arbeit zusieht (sie ist Biologin und erforscht Adler). Nach dem Pausenbeginn mussten wir uns leider für heute verabschieden.
Nach dem Unterricht hatten wir Lunch Break und fuhren daher schon etwas früher von der Schule los. Ich wollte noch ein paar Zutaten für das Abendessen besorgen (siehe Titel). Also fuhren wir zum nächsten Laden, kauften ein, fuhren zu unserem Haus, machten Nudelteig und aßen eine Kleinigkeit, bevor es dann auch schon wieder Zeit war für unsere Einladung zur Hauptstelle von Optima in Jakobstad. Dahin fuhren wir, schnappten uns auf dem Weg noch eine Leana und einen Simon und wurden dort freundlich empfangen.
Cedric schreibt wieder: Carolina und ihre Kollegin haben uns am Eingang empfangen und in einen Raum mit zukünftigen Erasmus-Schülern ihrer Schule gebracht. Da haben wir eine Vorstellungsrunde gemacht und einige Präsentationen von Jakobstad und der Nähe bekommen, sowie eine Führung durch die Hauptstelle von Optima in Jakobstad, eine riesige Schule. Die Schule war nicht nur riesig und wie ein Labyrinth gebaut (die Treppen waren nicht DIN-Norm konform), sondern hat auch unglaubliche Workshops mit viel Accessories und unglaublicher Architektur. Die Schulgelder dieser Schule sind vermutlich umfangreicher als die Education-Funds von ganz Deutschland. Am Abend gab es dann leckere selbstgebastelte Maultaschen (siehe Bild) von meinem Barbro (Jana).
Jana: Das war ne sehr spontane Idee. Wir hatten bisher immer das Problem, dass wir Gerichte gekocht haben und sagen mussten, dass es daheim besser schmeckt. Die offensichtliche Lösung ist ja dann etwas zu kochen, was man daheim noch nicht gekocht hat. Maultaschen gibt es hier nicht (fast schon Grund nicht nach Finnland auszuwandern), also warum nicht? Sie sind auch echt gut geworden. Mach ich daheim definitiv nochmal (hoffentlich schmecken sie dann noch besser).


