Am Samstag wurden wir gegen 12 Uhr von unserer Schulleitung abgeholt und machten uns auf den Weg in die Stadt Amarante. Dort angekommen, schlenderten wir zunächst gemütlich über den Markt, bevor wir eine etwa 30-minütige Tretbootfahrt auf dem Fluss unternahmen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten – wir setzten kurzzeitig auf einer Sandbank auf – verlief die Fahrt ruhig und entspannt. Allerdings hatten wir die Strömung auf dem Rückweg unterschätzt, was das Treten etwas anstrengender machte. Besonders spannend war die Fahrt unter der Brücke von São Gonçalo hindurch. Wofür diese Brücke genau bekannt ist, konnten wir leider nicht herausfinden.
Anschließend spazierten wir noch ein Stück am Fluss entlang, bis der Hunger und der Wunsch nach einem Kaffee uns in ein kleines Café führte. Dort stärkten wir uns bei einem Getränk, wurden jedoch schnell durch den plötzlichen Lärm von Kirchenglocken, Feuerwerk und Pferdegetrappel abgelenkt. Die Erklärung? Offenbar wurden gerade die HEP-Schüler*innen der Johannes-Diakonie feierlich begrüßt – ein wirklich denkwürdiger Empfang! Nach dem Café bummelten wir noch etwas durch die Altstadt. Besonders amüsiert haben wir uns über das Gebäck, das in seiner Form stark an männliche Geschlechtsteile erinnerte. Wieder kam die Frage auf, wofür São Gonçalo eigentlich berühmt ist – wir konnten nur spekulieren. Am späten Nachmittag fuhren wir zurück nach Porto, um uns für das gemeinsame Abendessen mit der Erasmus-Verantwortlichen sowie dem Schulleiter des Agrupamento de Escolas de Vilela vorzubereiten.
Das Treffen fand in einem Fischrestaurant statt, wo wir eine Vielfalt an portugiesischen Gerichten probierten – von frittiertem und gebratenem Fisch bis hin zu gegrilltem Oktopus war alles dabei. Nach lebhaften und sehr herzlichen Gesprächen verabschiedeten wir uns und spazierten noch zur Flusspromenade. Dort gönnten wir uns eine „flüssige Abkühlung“, bevor wir uns von unserer Schulleitung verabschiedeten.
Doch der Abend war noch nicht ganz vorbei: Beim Weitergehen stießen wir zufällig auf eine Art „spanische Rave-Party“. Die Menschen dort tanzten voller Energie – wir versuchten mitzuhalten, kamen aber nicht annähernd an ihr Können heran. Völlig überrascht wurden wir, als plötzlich jemand aus einer Ledertasche einen Hula-Hoop-Reifen herausholte, an dem mehrere Küchenmesser mit der Spitze nach innen befestigt waren. Als dann tatsächlich jemand hindurchsprang, waren wir uns einig: Das war genug Abenteuer für einen Tag. Also machten wir uns auf den Heimweg – mit vielen Eindrücken und einem breiten Lächeln im Gesicht.