... Lernen in Neckarbischofsheim

Ein guter Start

Heute ging das Erasmusprogramm los. Wir haben Simon und Leana schnell bei ihrer Einsatzstelle abgesetzt und sind dann zu unserem eigenen Arbeitsplatz für die nächsten drei Wochen gefahren. Beide Einsatzstellen sind vom Träger „Optima“. Nachdem wir unbeholfen und unsicher einige Minuten am Eingang gestanden sind ist eine freundliche Frau auf uns zugegangen. Wir wurden freundlich begrüßt und willkommen geheißen. Im Anschluss wurden wir direkt zu einer Runde mit dem Kollegium bei Tee/Kaffee eingeladen (Yey!).

Schon kurz nach dem Hinsetzten wurden wir mit Fragen überschüttet. Während ich einen Kaffee genossen habe, hat Jana (die sich am morgen einen Tee im Thermobecher mitgenommen hat) eine Ausrede gesucht, warum sie sich keinen Kaffee oder Tee nimmt.

Nach dem kurzen Meet&Greet gingen wir mit Kristina (dortige Leitung und unsere Koordinatorin) in ihr Büro für eine kurze Präsentation über Optima eingeladen. Optima kümmert sich speziell um den schwedisch-sprechenden Teil mit Unterstützungsbedarf der Bevölkerung Finnlands. Dieser Teil liegt verteilt über die süd-westliche Küste Finnlands. Schüler kommen teilweise von über 400 Kilometern entfernt in die Schule und leben in der angeschlossenen Boarding-School.

Das finnische Konzept für Bildung bei Menschen mit Special Needs wirkte äußerst interessant. Es gab auch viele Überschneidungen zu Deutschland, welche das System einfacher zu fassen gemacht hat, allerdings gibt sich Finnland gerade was Förderung der Unabhängigkeit und Selbstständigkeit angeht viel Mühe. Außerdem ist der Schule sehr wichtig, dass sie den Schülern eine Zukunft ermöglichen. Dafür haben sie zwei Stufenpläne, einer ist für eine möglichst selbstständige Wohnkompetenz, der andere plant für eine möglichst selbstständige Arbeitskompetenz. Die Schüler werden über diverse Tools regelmäßig reevaluiert.

Mit einem Stundenplan in Hand erhielten wir erstmal eine Rundführung von der netten Kollegin, die uns am Eingang begrüßt hat, und ihren Schülern. Diese wirkten zwar vorerst unsicher, gaben sich aber bei der Führung durch ihre Schule viel Mühe. In den ersten zwei Wochen haben wir Arbeitszeiten von 8.30-14.10 Uhr. In der dritten Woche arbeiten wir in der Boarding-School, welche einige Schüler von Nachmittag bis zum nächsten Morgen beim Wohnen betreut.

Nach der Führung gab es Lunch… für 6€, welches wir dankend abgelehnt haben, da wir uns zum Glück etwas mitgenommen haben. Nach Lunch waren wir gemeinsam bei einem anderen Kollegen in „Property Management… „. Die Schüler dort konnten leider nicht sehr gut Englisch, waren jedoch trotzdem freundlich und interessiert. Der Unterricht war praxisorientiert und wirkte wie eine Mischung aus Handwerk und Mechanik. Wir fanden uns dann bei einer offiziellen 20-minütigen Kaffeepause die einer von uns sehr genossen (&gebraucht) hat wieder. Nach der Kaffeepause tauschten wir uns mit den Schülern und dem Dozenten noch ein wenig aus (dieser hat sogar unseren Brief interessiert gelesen!!). Unseren ersten Arbeitstag beendeten wir dann damit, dass wir Karina mit einem Berg Geschenken überhäuften (das ist kein Scherz – Sie war komplett überfordert).

Der Rest vom Abend war eher chillig mit ein bisschen Me-Time für alle, ein bisschen Anime und Simons guten Spaghetti Carbonara. 

Reflektion der Situation:

Kollegen: freundlich und interessiert

Schüler: teilweise unsicher (durch Sprachbarriere und Unklarheit, warum wir überhaupt da sind), öffneten sich jedoch im Verlauf der Zeit mehr und mehr

Wir: ersten Tag trotz Reiz-&Informationsüberflutung gut überstanden

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