... Lernen in Neckarbischofsheim

Eine Themenwoche mit vielfältigen Erfahrungen

Der Inhalt unserer letzten Schulwoche im Unterkurs beinhaltete alles rund um das Thema Team. Zu Beginn stellten wir uns die Fragen: Was verbindet man eigentlich mit dem Begriff Team und welche Erfahrungen hat der Unterkurs mit Teamarbeit bisher gemacht? Was erwartet man von seinen Teamkolleg*innen und was trägt jeder einzelne zu einem guten Arbeitsklima bei?

Wir starteten in unsere Woche mit Bildkarten. Die erste Hürde, sich eine Karte auszusuchen, welche die eigene Motivation am besten verbildlicht und diese mit den anderen zu teilen, war der perfekte Start, um sich aufeinander einzulassen und seine Komfortzone zu verlassen. Das Motto, raus aus der Komfortzone, um über die Angstzone in die Lernzone und in die Entwicklungszone zu kommen, begleitete uns durch die ganze Woche. 
Der erste Höhepunkt der Woche außerhalb der Komfortzone war die Aktion "Tausch dich reich". Unser Kurs teilte sich in Dreier-Gruppen auf, um eine Büroklammer fünf Mal zu tauschen. Wir tauschten an unterschiedlichsten Orten Kuscheltiere; Vasen, einen Roller und viele andere Dinge. Der größte „Schatz“, welchen wir durch das Tauschen jedoch bekamen, waren die Erfahrungen, welche wir machen durften, während wir auf für uns fremde Menschen zugehen mussten. Durch die zahlreichen Erfahrungen, welche wir reflektierten, lernten wir uns und unsere Rollen besser kennen und wurden von einer Gruppe von Unterkursschülern mehr und mehr zu einem Team. 

Als Abschluss dieses Tages planten wir eine Auktion für den nächsten Schultag, bei welcher wir stufenübergreifend agieren konnten. Vierhundert Euro waren der Erlös aus anfänglich fünf Büroklammern. Der Erlös wurde an den Verein "Leben braucht Wasser e.V" gespendet. Langfristige Ziele des Vereins beinhalten die Unterstützung der Ärmsten und Armen in Peru bei der Wasserversorgung und bei Bau und Wartung von sanitären Einrichtungen. Ebenso unterstützten wir mit unserer Spende die Weiterentwicklung von angepasster Technologie zur nachhaltigen Wasserversorgung und von Schulungen von Menschen im Umgang mit Wasser und Hygiene.

Den zweiten Tag unserer Teamwoche starteten wir mit etwas Theorie. Wir lernten, wie aus einer Gruppe ein Team entstehen kann und was es mit themenzentrierten Interaktionen zu tun hat. Die vier Kernaussagen, welche diese Unterrichtseinheit prägten, waren:

  • Störungen haben Vorrang.
  • Alle Ebenen sind gleich wichtig.
  • Dynamisches Balancieren spielt eine große Rolle.
  • Beziehung trägt die Arbeit.

Mitte der Woche war unser Wochen-Höhepunkt, aber zugleich auch die größte Herausforderung die wir nur als Team gemeinsam bewältigen konnten. Wir trafen uns in Hainstadt, um uns auf dem „Projekt Wiese“ den erlebnispädagogischen Herausforderungen im Niedrigseilbereich zu stellen. Mit jeder Aufgabe wurde aus unserer Gruppe ein festeres Team, in welchem jeder seinen Platz gefunden hat, um mit seinen jeweiligen, ganz individuellen Stärken das Team zu bereichern. 
Wir kamen an unsere Grenzen, diskutierten und sortierten uns neu. Wir gaben jedem einzelnen die Chance, aus seiner Komfortzone herauszukommen und neue Erfahrungen zu gewinnen. Wir lernten jede Persönlichkeit noch einmal von einer ganz neuen Seite kennen und meisterten die Aufgaben immer besser.  Abschließend reflektierten wir den Tag und lernten uns als Team mehr und mehr kennen und schätzen. Ein weiteres Projekt, bei welchem der Konkurrenzkampf die größte Motivation darstellte, war ein Projekt, bei welchem wir erneut in Dreiergruppen eingeteilt wurden. Die Herausforderung bestand daraus, ein rohes Ei mit ein paar wenigen Materialien unversehrt auf dem Boden aufkommen zu lassen. Auch das meisterten wir als kleines Team ohne Probleme. 

Der Abschluss dieser Woche war gekrönt durch ein gemeinsames Frühstück und dem alljährlichen Sommerfest der Fachschule mit Zeugnisübergabe. Ein besonderes Dankeschön geht an unseren Dozenten Birger Holz, der wie wir auch ein fester Bestandteil unseres Teams wurde und uns (und auch sich selbst) an persönliche Grenzen gebracht hat, welche wir dann gemeinsam als Team bewältigt haben.

Franziska Heilig

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